Achtsamkeit im Hier und Jetzt üben

Den Augenblick üben: Achtsamkeit im Jetzt

Lassen Sie uns eine kleine Übung machen, um den Moment bewusst wahrzunehmen. Drei einfache Regeln helfen Ihnen dabei:

Regel #1: Es gibt kein „Falsch“.
Üben Sie wie ein Kind – ohne Ziel oder Erwartung. Als Kind konnte ich stundenlang mit einem Karton und ein paar Löffeln spielen und mir dabei vorstellen, ich wäre in einem Boot. Ich musste nichts „richtig“ machen, ich habe einfach gespielt. Genau so funktioniert auch diese Übung – ohne Druck, einfach beobachten und erfahren.

Regel #2: Üben Sie jetzt.
Sie können diese Übung nicht auf später verschieben. Sie müssen sie jetzt tun, im Hier und Jetzt. Es geht nicht darum, es zu planen oder zu analysieren, sondern einfach in diesem Moment zu sein.

Regel #3: Denken Sie nicht darüber nach.
Der Moment wird durch das reine Erleben erfahrbar. Wenn Sie anfangen, über die Übung nachzudenken oder zu grübeln, verlieren Sie den Moment. Konzentrieren Sie sich nur darauf, zu erfahren, was gerade passiert.

Sind Sie bereit? Dann starten wir:

Schauen Sie auf die Seite vor sich. Richten Sie Ihren Blick auf die Worte, aber nehmen Sie nun gleichzeitig Ihre linke Schulter wahr. Sie müssen sie weder bewegen noch anschauen, sondern einfach nur spüren. Achten Sie darauf, dass Ihre Aufmerksamkeit ganz bei der Schulter bleibt, während Sie auf die Seite schauen.

Geht es Ihnen leicht von der Hand? Gut! Dann machen wir weiter:
Jetzt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren rechten Fuß. Sie können dabei weiterhin auf die Seite schauen und lesen. Sie müssen nichts tun, außer den rechten Fuß bewusst wahrzunehmen. Wie fühlt sich der Fuß an? Vielleicht merken Sie, dass er sich ganz natürlich in den Raum einfügt, ohne dass Sie etwas verändern müssen.

Nun, nehmen Sie den Raum zwischen sich und der Seite wahr. Bemerken Sie, dass dieser Raum immer schon da war – er existiert einfach, ohne dass Sie etwas tun müssen. Es reicht, ihn zu bemerken, ohne sich umzusehen oder nachzudenken.

Geht es immer noch leicht? Dann lassen Sie uns weitergehen:
Nehmen Sie jetzt den Raum um die Seite herum wahr. Sie müssen nicht auf den Raum schauen, sondern ihn einfach in Ihrem Bewusstsein erfassen, während Ihr Blick weiterhin auf der Seite bleibt.

Nun richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gesamten Raum im Zimmer. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Bewusstsein sich wie ein Schalter umlegt und Sie nun den gesamten Raum um sich herum wahrnehmen. Sie müssen nicht aktiv nach dem Raum suchen – er ist da, und Sie müssen ihn nur in Ihrem Inneren erkennen.

Wie fühlt sich das an? Welche Worte kommen Ihnen, wenn Sie diesen Raum wahrnehmen? Vielleicht „weit“, „ruhig“, „offen“ oder „beruhigend“. Vertrauen Sie dem ersten Wort, das Ihnen in den Sinn kommt. Versuchen Sie nicht, die Erfahrung zu analysieren, sondern lassen Sie einfach zu, was im Moment auftaucht.

Mart Production 2. foto. pexels. pexels, 29.04.2021

Zum Schluss: Nehmen Sie wahr, dass dieser Augenblick gerade geschieht. Sie sitzen hier und lesen diese Worte. Beobachten Sie einfach, wie dieses Wort in Ihrem Blickfeld auftaucht, ohne zu tun, zu bewegen oder zu verändern. Sehen Sie es, spüren Sie es. Dieser Moment passiert jetzt, und Sie können ihn einfach erleben, ohne etwas tun zu müssen.

Wie würden Sie diese Erfahrung beschreiben? Vielleicht als „still“, „friedlich“, „offen“ oder „frei“. Es gibt keine falschen Worte, nur die erste Antwort, die Ihnen in den Sinn kommt.

Diese Übung ist eine Einladung, den Moment zu erleben, ohne zu urteilen oder zu bewerten. Indem Sie regelmäßig üben, im Moment zu sein, können Sie tiefere Achtsamkeit entwickeln und das Leben mit mehr Präsenz und Leichtigkeit erfahren.

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