Was passiert, wenn wir das Leben ablehnen?
Oft passiert es ganz automatisch: Unser Verstand bewertet eine Situation als negativ, falsch oder bedrohlich – und sofort beginnt innerlich der Widerstand. Obwohl es uns logisch erscheint, uns gegen das Unangenehme zu wehren, führt genau diese Haltung häufig zu innerem Druck, Verwirrung und emotionalem Leiden.
Früher war ich überzeugt, dass äußere Umstände – Menschen, Orte, Ereignisse – die Ursache für mein Unwohlsein seien. Doch als ich genauer hinschaute, erkannte ich: Nicht das Leben selbst war das Problem, sondern meine innere Reaktion darauf. Es waren meine Bewertungen und der Widerstand dagegen, die all die schwierigen Gefühle in mir auslösten.

Ich erinnere mich an viele Momente, in denen ich verzweifelt versuchte, meine Lebenssituation oder meinen Körper zu „reparieren“, nur um mich wieder besser zu fühlen. Doch allmählich wurde mir klar, dass meine Gefühle kaum mit dem Außen zu tun hatten – sondern mit meinem inneren Umgang damit.
Gefühle wie Ärger, Angst, Schuld, Schmerz oder Traurigkeit entstehen nicht einfach so. Sie brauchen eine Grundlage: ein inneres Urteil – und den Widerstand gegen das, was gerade ist. Wenn Sie das erkennen, gewinnen Sie eine wichtige Einsicht: Sie müssen nicht ständig kämpfen, um sich gut zu fühlen. Stattdessen können Sie lernen, Bewertungen loszulassen und den Widerstand aufzugeben.
Das ist der Schlüssel zu innerem Frieden. Nicht, weil das Leben plötzlich perfekt ist – sondern weil Sie ihm erlauben, so zu sein, wie es ist. Und sich selbst auch.