Im Hier und Jetzt: Wie der Geist die Zeit formt und das Leben verändert
Die Zeit im Geist: Leben im Jetzt und die Macht der Beurteilung
Wann existiert das Jetzt?
Lassen Sie uns einmal den Geist hinter uns lassen und uns eine tiefere Frage stellen: Wo existiert eigentlich die Zeit? Um darauf eine Antwort zu finden, überlegen Sie, wie Sie Zugang zur Vergangenheit und zur Zukunft erhalten. Erinnern Sie sich daran, wie Sie gerade das vorige Kapitel gelesen haben. Wo existiert dieser Moment jetzt? In Ihrem Kopf, nicht wahr? Und was ist mit dem Moment, wenn Sie dieses Buch zu Ende gelesen haben werden? Diesen zukünftigen Augenblick betreten Sie nur durch Ihre Vorstellungskraft, die im Geist verankert ist. Das bedeutet: Die Zeit existiert im Geist.
Ja, es stimmt, Tage wechseln zu Nächten, der Körper altert, und der Kalender füllt sich mit verstrichenen Tagen und Monaten. Doch jede Zeit außer dem jetzigen Moment ist nur durch den Geist und die Vorstellungskraft erlebbar.
Diese Erkenntnis kann eine befreiende Wirkung haben, besonders wenn in der Vergangenheit etwas Schmerzliches passiert ist oder Sie sich Sorgen über die Zukunft machen. Denn das bedeutet: Wenn etwas nicht gerade im Jetzt passiert, mussten Sie für Ihre negativen Gefühle in die Vergangenheit oder Zukunft reisen – und das nur durch Ihr Denken. Doch wenn Sie lernen, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen, können Sie die Vergangenheit und die Zukunft loslassen und die Ruhe des Jetzt genießen.
Kontext-Bewusstheit
Um im Hier und Jetzt zu leben, kann es hilfreich sein, sich des ruhigen und weiten Kontexts dieses Augenblicks bewusst zu werden. Diese Praxis nenne ich Kontext-Bewusstheit. Sie erlaubt es, sich mit der Stille und dem Frieden des aktuellen Moments zu verbinden, ohne von der Vergangenheit oder Zukunft abgelenkt zu werden.

Beurteilungstraining
Wann immer der Geist und die Zeit zusammenkommen, entstehen häufig dramatische Auswirkungen auf unsere Gelassenheit und unseren Erfolg. Der Geist neigt dazu, die Vergangenheit und Zukunft zu nutzen, um Vergleiche anzustellen und das Leben zu bewerten: Wie war etwas in der Vergangenheit? Wie könnte es in der Zukunft besser sein? Ich nenne dieses Denken das Beurteilungsspiel. Der Geist gibt dem Leben oft einen Sinn, indem er alles in Kategorien einteilt: „gut“ oder „schlecht“, „richtig“ oder „falsch“. Auf Grundlage dieser Bewertungen entscheiden wir, ob wir ein Ereignis zulassen oder Widerstand leisten sollten.
Wenn das Urteil „gut“, „besser“ oder „richtig“ lautet, scheint alles in Ordnung. Doch wenn die Bewertung negativ ausfällt – „schlecht“, „schlimmer“ oder „falsch“ – kann dies zu Stress und negativen Emotionen führen, die unser Leben belasten.
Das Urteil des Geistes
„Nichts ist entweder gut oder schlecht; das Denken macht es erst dazu.“ – William Shakespeare
Wenn Sie das Leben negativ bewerten, sagen Sie innerlich „Nein“ dazu, anstatt es einfach anzunehmen. Dieses innere „Nein“ erzeugt einen Konflikt zwischen Ihrem inneren Erleben und der äußeren Realität und kann Ihren inneren Frieden und Wohlstand stören. Es entsteht eine Art Lebensangst, die Sie im ständigen „Kampf-oder-Flucht“-Modus hält und Ihre Kreativität einschränkt. In dieser Haltung wird das Leben schwarz-weiß gesehen, und mit viel Aufwand und Energie versucht man, das Leben dazu zu zwingen, den eigenen Vorstellungen zu entsprechen.
Doch das ist nicht das Ende der negativen Auswirkungen des Beurteilungsspiels. Wer „Nein“ zum Leben sagt, fühlt sich oft gezwungen, gegen das, was gerade ist oder noch kommen könnte, Widerstand zu leisten. Dieser Widerstand führt nicht nur zu ungesundem Stress im Körper, sondern ist auch die Ursache vieler negativer Emotionen wie Frust und Angst.
Die Freiheit des Inneren „Ja“
Wenn Sie lernen, das Leben zuzulassen, ohne ständig zu beurteilen oder Widerstand zu leisten, entsteht Raum für positive Emotionen und wahre Gelassenheit. Ein inneres „Ja“ zum Moment, ohne Bewertung, bringt Sie in Einklang mit dem Jetzt und hilft Ihnen, den natürlichen Fluss des Lebens zu akzeptieren.
Lassen Sie los und erleben Sie, wie das Leben sich verändert, wenn Sie aufhören, es zu beurteilen. In diesem Moment sind Sie frei.
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