Der Schlüssel zum inneren Erfolg: Bewusstsein und Kontext als Wegweiser
„Was du suchst, ist das, was du siehst.“
HL. Franz von Assisi
Das Himmelreich ist in uns – eine Botschaft, die viele spirituelle Lehrer verkünden. Wenn man den Menschen die Wahl zwischen Himmel und Hölle gäbe, würden vermutlich alle den Himmel bevorzugen – und das jeden Tag. Doch die entscheidende Frage bleibt: Wie erreichen wir diesen Zustand?
Ich habe mich intensiv mit dieser Frage beschäftigt und herausgefunden, wie ich noch in diesem Leben Nirwana erfahren kann. Unter anderem meditierte ich zehn Wochen lang Tag und Nacht auf der Insel Patmos und verbrachte anschließend vierzehn Wochen in den Bergen Mexikos. In der Folge nahm ich an verschiedenen Meditations-Retreats teil.
Während dieser langen Phasen der Meditation, aber auch in meiner täglichen Praxis, entdeckte ich, dass das im vorigen Kapitel erläuterte Modell von Inhalt und Kontext eine wertvolle Landkarte sein kann, um uns von unseren Problemen zu befreien und das zu erfahren, was wir wohl am besten als „Himmel auf Erden“ beschreiben könnten.
Wir möchten nun weiter forschen und tiefer in den Kontext von allem eintauchen.
Wie bereits besprochen, existieren Inhalte – wie Dinge, Geräusche und Bewegung – immer im Kontext eines ruhigen, stillen Raumes. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf diesen Raum richten, können wir unsere Gedanken reduzieren und den Frieden entdecken, der immer schon da ist. Aber das ist nur der Anfang.
Inhalt Kontext
Zeug Raum
Geräusche Stille
Bewegung Ruhe
Nun stellt sich die Frage: Auf welcher Seite existiert Ihrer Meinung nach der Geist – auf der Seite des Inhalts oder des Kontextes?
Wenn ich diese Frage meinen Zuhörern stelle, denken viele, der Geist sei der Kontext. Doch das stimmt nicht. Um einen neuen Blickwinkel zu eröffnen, frage ich oft: „Wie wissen Sie, dass Sie einen Geist haben?“ Nach einer kurzen Pause kommt meist die Antwort: „Weil ich mir meines Geistes bewusst bin.“ Daraus folgt, dass der Geist der Inhalt ist und das bewusste Gewahrsein der Kontext.
Auch wenn der Geist etwas nicht fühlen mag, bleibt er dennoch der Inhalt. Ohne Bewusstsein gäbe es nichts, dessen wir uns des Geistes bewusst sein könnten. Anders ausgedrückt: Ohne das Gewahrsein könnten wir nicht wissen, welche Gedanken wir gerade haben. Das mag offensichtlich erscheinen, doch um zu lernen, weniger zu denken, ist dies ein fundamentaler Punkt.
Inhalt Kontext
Bewusstsein Geist

Viele Menschen sind so sehr auf den Inhalt ihres Denkens fixiert, dass sie vergessen haben, dass Gedanken im Kontext des Bewusstseins existieren. Sie konzentrieren sich so sehr auf das, was sie denken, dass sie den Raum, in dem diese Gedanken erscheinen, nicht wahrnehmen. Sie sind so sehr mit den Vögeln beschäftigt, dass ihnen der weite Himmel entgeht. Dadurch verlieren sie sich in ihren Gedanken und verpassen die göttliche Präsenz des stillen Friedens, in dem diese Gedanken überhaupt erst existieren.
Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie auch dann noch existieren, wenn Sie nichts denken? Wenn Sie das Gedankenzähl-Spiel aus dem zweiten Kapitel spielen, stellen Sie fest, dass Gedanken kommen und gehen. Und noch wichtiger: Zwischen den Gedanken existiert ein Raum.
Was für ein ruhiger, stiller Raum ist das? Was bleibt, auch wenn keine Gedanken auftauchen? Die Antwort: Ihr Gewahrsein. Ihr bewusstes Gewahrsein ist der konstante Aspekt von Ihnen, die immer offene Tür zu den ewigen Geschenken, die im gegenwärtigen Moment existieren.