Akzeptanz statt innerer Widerstand – warum Grübeln oft keine Lösung ist
Zwischen dem inneren Widerstand gegen eine Situation und dem zwanghaften Grübeln besteht ein klarer Zusammenhang. Unser Verstand ist ständig bemüht, uns in einen angenehmen Zustand zu bringen – das ist seine natürliche Ausrichtung. Er will, dass wir uns gut fühlen. Aus diesem Grund reagiert er besonders aktiv, wenn er eine Emotion als „negativ“ einstuft. Dann beginnt er sofort damit, mögliche Wege zu finden, wie dieses unangenehme Gefühl beseitigt werden kann.
Wenn Ihr Geist eine schwierige Emotion wahrnimmt, stellt er sich in der Regel zwei Fragen:
Was genau fühle ich gerade?
Warum fühle ich das?
Um diese Fragen zu beantworten, wird eine intensive Denkaktivität angestoßen. Sobald die Emotion benannt ist – etwa als Wut, Angst oder Traurigkeit – versucht der Verstand, plausible Erklärungen zu finden. Zum Beispiel:
„Ich bin so wütend, weil jemand etwas Verletzendes gesagt hat.“
„Ich bin traurig wegen meines finanziellen Engpasses.“
„Ich bin frustriert, weil ich beruflich nicht vorankomme.“
Auch wenn diese äußeren Umstände tatsächlich vorhanden sein mögen, ist das nicht der Kern der Sache, wenn es um innere Gelassenheit geht. Entscheidend ist, zu erkennen, dass der ständige Denkprozess oft aus einer tieferliegenden inneren Ablehnung heraus entsteht. Diese Ablehnung – also der Widerstand gegen das, was ist – stört Ihr mentales Gleichgewicht.

Widerstand hilft weder in Streitgesprächen, noch bringt er Ihnen mehr Geld oder eine bessere Stelle. Was er jedoch zuverlässig produziert, ist emotionaler Stress, innere Unruhe und Leiden. Wenn Ihnen das bewusst wird, können Sie beginnen, eine andere Haltung einzunehmen: Akzeptanz.
Statt gegen die Realität zu kämpfen, können Sie lernen, mit ihr zu kooperieren – nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Klarheit. Denn wahre innere Ruhe beginnt dort, wo Sie aufhören, sich gegen das Leben zu stemmen – und anfangen, es bewusst und friedlich anzunehmen.