Warum neigen wir zum Grübeln?

Grübeln bezeichnet das wiederholte Nachdenken über ein Problem oder mehrere Themen, ohne dass dabei eine Lösung gefunden wird. Häufig drehen sich unsere Gedanken um die eigene Person, gegrübelt wird aber auch gern über zwischenmenschliche Beziehungen, vergangene Ereignisse oder mögliche zukünftige Situationen. Wir stellen uns dann Fragen wie: „Warum musste das gerade mir passieren?“ oder „Warum ist die Welt nur so ungerecht?“

Jedoch führen solche Fragen zu keinen Antworten. Da wir es aber gewohnt sind, Lösungen zu finden, bleiben wir an den Gedanken hängen und suchen weiter nach Erklärungen. Unser Gehirn arbeitet dabei auf Hochtouren, doch weil keine Lösung gefunden wird, fühlt man sich zunehmend niedergeschlagen, erschöpft und hilflos. Um diese unangenehmen Gefühle zu vermeiden oder schnell loszuwerden, beginnen wir erneut zu grübeln und stecken so in einem endlosen Kreislauf fest. Wir geraten in ein Gedankenkarussell.

Ein weiterer Grund, warum Grübeln so häufig vorkommt, liegt darin, dass unser Gehirn mit der Zeit vertraut wird, je öfter wir ein bestimmtes Verhalten wiederholen. Und alles, was vertraut ist, empfinden wir als angenehm. So wird das Grübeln zu einer Gewohnheit, die uns eine gewisse Sicherheit vermittelt, selbst wenn sie uns schadet.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Grübeln ist eine tief verankerte Denkgewohnheit, die uns eine Art von Vertrautheit und Geborgenheit bietet, auch wenn sie uns letztlich nicht weiterbringt.

 

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