
Wenn Sie einmal in sich gehen, werden Sie vermutlich bemerken, dass Ihre Gedanken oft um Herausforderungen und Probleme kreisen. Vielleicht fragen Sie sich: „Was hat die Person damit gemeint?“ oder „Was muss unbedingt heute noch erledigt werden?“. Auch in Unterhaltungen mit anderen dreht sich vieles um Probleme und negative Themen: „Was läuft schief?“ oder „Hast du schon gehört, was passiert ist?“
Die Tendenz, den Fokus eher auf Schwierigkeiten zu richten, ist tief in uns Menschen verankert und hat ihren Ursprung in der Evolution. In der Frühzeit war es für das Überleben entscheidend, Gefahren und Bedrohungen wahrzunehmen – etwa die plötzliche Gefahr durch Raubtiere. Ebenso war es wichtig, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um aus Gefahren zu lernen, oder die Zukunft zu planen, um auf mögliche Bedrohungen vorbereitet zu sein.
Auch heute ist es natürlich sinnvoll, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, vergangene Erlebnisse zu reflektieren und zu verarbeiten oder Pläne für die Zukunft zu machen. Doch wenn unsere Gedanken von Sorgen und Ängsten geprägt sind und in einem endlosen Kreislauf festhängen, kann das sehr belastend werden. Die Stimmung sinkt, das Wohlbefinden leidet, der Stresspegel steigt, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich körperliche oder psychische Beschwerden entwickeln, nimmt zu.